Sonntag, 22. Januar 2017

Es geht los...

Ihr Lieben!

2017 wird ein besonderes Jahr für uns, denn wir haben uns entschlossen, zu heiraten. Wir wollen die Liebe und das Leben feiern und das Ganze mit den Menschen, die uns am Herzen liegen, an einem für uns sehr wichtigen Ort, in Juans Heimat Kolumbien und in seiner Stadt, Medellín.

Wir hoffen sehr, dass Ihr es möglich machen könnt, dabei zu sein, es wäre uns eine ganz besondere Freude. Hier die wichtigsten Eckdaten, bevor in ein paar Wochen auch „klassische Einladungskarten“ verschickt werden ;-)

Wann: Samstag, den 12. August 2017
Wo: Santa Monica Country House, Llanogrande (Medellín), Kolumbien
Wieviel Uhr: 15Uhr30 (Ortszeit Medellín)
Was: Hochzeit und anschließende Feier von Valerie und Juan


Da für die allermeisten von Euch Südamerika bzw. Kolumbien Neuland ist, es sich natürlich lohnt, die Hochzeit mit einer Reise zu verbinden und wir immer mehr Fragen zu Kolumbien bekommen, haben wir beschlossen, für Euch diesen Blog anzulegen, der bis zur Hochzeit immer ein bisschen weiter wachsen wird.

Jetzt geht es erst Mal darum, Euch Tipps und Empfehlungen für die Reiseplanungen zu geben. Später werden dann zur Einstimmung auch Fotos und Beschreibungen zu allerlei Typischem aus/in Kolumbien dazu kommen.

Wichtig: wenn Ihr, wie wir hoffen, fest plant, zu kommen, solltet Ihr möglichst bald anfangen, Euch nach Flügen umzusehen, da diese in der Regel mit der Zeit eher teurer werden. Empfehlenswerte Suchmaschinen aus unserer Sicht sind www.swoodoo.de, www.skyscanner.de und www.momondo.de. Allgemeines zum Thema An- und Einreise findet Ihr im entsprechenden Post.

Wer fährt wann wie?
Nach den bisherigen Rückmeldungen wird es verschiedene „Reisegrüppchen“ geben: Alleinreisende, Reisende mit Kindern, Reisende "im Doppelpack". Einige reisen schon einige Zeit vor der Hochzeit an, um sich Kolumbien anzusehen, feiern mit uns und reisen direkt am Tag danach wieder zurück nach Deutschland. Andere kommen einige Tage vor der Hochzeit und hängen dann noch etwas Zeit dran (Aufenthalt insgesamt ca. 2 Wochen) und wieder andere können nur kurz vor Ort sein. Ihr habt hier die Möglichkeit über die Kommentare oder auch über eine @ an unsere E-Mailadresse vale_juan2017@hotmail.com Eure grobe Planung zu schicken und wir vernetzen Euch dann untereinander.

Alle, die eher kurzfristig anreisen wollen, empfehlen wir mindestens 3-4 Tage vorher zu kommen, da die Reise doch sehr lang und die Zeitverschiebung im Sommer mit -7 Stunden (12Uhr mittags bei uns sind 5Uhr früh in Kolumbien) nicht ganz ohne ist. Für die ersten Tage in Medellín werden wir Einiges an Tipps und Ausflügen vorbereiten, es gibt viel zu sehen und zu unternehmen, so dass Ihr auf jeden Fall ob mit oder ohne uns auf Entdeckungstour gehen könnt. Und so oft wir können, werden wir natürlich auch persönlich dabei sein.

Details zur Unterkunft/Hoteltipp in Medellín folgen in Kürze.

Unsere eigene Grobplanung sieht derzeit so aus, dass wir ca. eine Woche vor der Hochzeit anreisen und dann wahrscheinlich am Montag, den 14. August für eine knappe Woche an die Küste fliegen, wo Familie und Freunde herzlich willkommen sind, dazu zu stoßen. Wir beide werden dann spätestens am Samstag, den 19. August ohne Anhang noch in die Flitterwochen verschwinden.

Sonst noch etwas? Ach ja, weil wir das schon ein paar Mal gefragt wurden:

Geschenke: unser größtes Geschenk wäre, dass Ihr dabei seid, sonst wünschen wir uns nichts
Persönliche Beiträge beim Fest: in Kolumbien ist es nicht üblich, Spiele o.ä. bei der Hochzeit zu veranstalten und wir beide möchten auch keine Spiele haben. Solltet Ihr eine Überraschung planen wollen, bitten wir Euch, dies mit unserer Hochzeitsplanerin abzustimmen, die fließend Englisch spricht und sich dafür angeboten hat. Sie heißt Isabel Estrada und Ihr erreicht Sie über issaestrada@hotmail.com


Wir freuen uns sehr!!


Medellín



Details kommen bald!... ;-)

Donnerstag, 19. Januar 2017

Wer die Wahl hat... - was soll ich mir alles ansehen?

Jetzt wisst Ihr schon Einiges zu Kolumbien und nun kommen die schwierigen Fragen: wie lange will/kann ich bleiben und was will ich mir alles ansehen. Das hängt natürlich davon ab, wie viel Zeit Ihr habt und sicher auch davon, wie viel letztlich alles kostet.

In diesem Post geht es daher darum, Euch einen Überblick zu geben und Empfehlungen, zum Teil basierend auf eigenen Erfahrungen. Wenn Ihr konkrete Fragen habt, immer gerne.

Um Euch auch außerhalb des Blogs einzulesen, kann ich Euch grundsätzlich den aktuellsten Lonely Planet empfehlen und außerdem den Kolumbien-Führer von Ingolf Bruckner aus dem Reise Know-How Verlag Peter Rump, da top aktuell von 2016.

Eine wunderschöne Einstimmung musikalischer Art ist das Video von Carlos Vives, einer der bekanntesten und beliebtesten Sänger Kolumbiens, in dem auch andere berühmte kolumbianische Musiker mit auftreten: La tierra del olvido

Und hier ein schöner Zusammenschnitt der Top Ten der Sehenswürdigkeiten in Kolumbien, die Liste kann man aber natürlich auch anders zusammenstellen.

Wir haben sehr, sehr gute Erfahrungen mit ausgefallenen Reisen und deren Planung mit einem Reisebüro in England gemacht, Travel Nation, das uns Silvia zum Glück mal empfohlen hatte. Dort könnt Ihr Euch auch beraten lassen, einfach anrufen oder anschreiben, es gibt auch viele deutschsprachige Berater und einige von denen waren auch schon persönlich in Kolumbien unterwegs, alle sind sehr professionell, kompetent und obendrein nett. 

Hier ihr Kolumbienreiseführer, ein Blog über die Rundreise einer der Beraterinnen und Tourenvorschläge

Weiter unten habe ich für Euch noch mehr Beispiele und Links von Reiseanbietern eingefügt.
Jetzt aber konkret.

Was kostet die Reise nach und das Reisen in Kolumbien
Fangen wir mit dem weniger schönen Part an: der Flug nach Kolumbien ist zugegebenermaßen kein Schnäppchen. Der Vorteil: ist man erst Mal in Kolumbien, ist das alles ziemlich günstig, sowohl was das Essen (gehen) als auch die Unterkünfte angeht, also kein Vergleich z.B. zu den U.S.A. Mir fällt es schwer, Hausnummern zu nennen, da wir ja meistens bei der Familie wohnen. Ich habe daher mal gegoogelt und eine ganz gute Kostenaufstellung Reise durch Kolumbien (Backpacker) von einer Deutschen in einem Blog gefunden. Die Hotelunterkunft müsste man wahrscheinlich etwas nach oben korrigieren, wenn Ihr nicht in Hostels schlafen wollt/werdet, aber es wird trotzdem nicht sehr teuer.

Das Land ist so groß, wie komme ich von A nach B
Wir würden für Kolumbien-Neulinge, die aus dem Backpackeralter raus (oder noch nicht drin ;-) sind empfehlen, im Inland nicht den Bus zu nehmen, sondern Inlandsflüge. Zum Teil verliert man sonst einfach zu viel Zeit - die Strecke Bogotá-Medellín dauert z.B. 9-10 Stunden mit dem Auto, weil man zwei Mal über die Andenkordillere muss, mit dem Flugzeug weniger als 30min. Kürzer, bequemer, trotz allem auch sicherer und mittlerweile auch ziemlich günstig, es spricht also alles für den Flieger. An Airlines gibt es entweder direkt die "kolumbianische Lufthansa", Avianca, Viva Colombia, ADA, Satena und noch weitere Anbieter, alle zuverlässig und nicht aus der Kategorie Never-come-back-Airlines.

So viel zu sehen, was tun: die großen Gewässer (Pazifik, Atlantik/Karibik, Amazonas)
Ich denke, dass gut ist, wenn Ihr ein bisschen brainstormt, wie viel Ihr Euch ansehen wollt, wie viel Natur, wie viel Städte etc. Als Grundregel lässt sich sagen: die Pazifik-Region ist mit am ursprünglichsten. Man kann dort tollen Eco-Tourismus machen, die Tauchgebiete müssen sensationell sein und man kann auch Wale beobachten. Aber der Pazifik ist tief und kalt und weil fast direkt hinter dem Strand der wirklich undurchdringliche Urwald beginnt (es gibt z.B. kaum Strassen, die den Pazifikraum vom Westen Richtung Osten oder umgekehrt verbindet, man muss also dorthin fliegen oder mit dem Boot fahren), ist es jetzt nicht unbedingt ideal für den ersten Besuch und nicht unendlich viel Reisezeit. Ich selbst war deswegen auch noch nie dort, weil eher nicht Senioren- oder Kleinkinder-geeignet und wir ja immer im Rudel fahren. Also wohl besser für das nächste Mal. Wer trotzdem schon mal einen Blick werfen will, kann das z.B. hier

Eine andere "wilde" Option ist der Amazonas. Man kann dort hinfliegen und zwar nach Leticia. Dort gibt es ein sehr tolles Hotel, das Decameron und man kann dann entscheiden, welche Art von Ausflügen man macht, also wieviel Wildnis man möchte. Darüber hinaus gibt es viele Eco-Lodges. Es muss wirklich grandios sein und gilt als sehr sicher. 

Das waren jetzt die Extreme. Für Meer und Strand empfiehlt sich die Atlantikküste, entweder Cartagena de India (Weltkulturerbe der Unesco) oder Santa Marta. Von Cartagena aus kann man Ausflüge zu den Islas del Rosario bzw. auf die Halbinsel Baru machen und von Santa Marta aus geht es in den wunderschönen Nationalpark Parque Tayrona.

Das Grenzgebiet zu Panamá, Capurganá, ist landschaftlich traumhaft, würde ich aber momentan nicht empfehlen, da sich die Sicherheitslage in den letzten Jahren leider wieder verschlechtert hat und man ja kein unnötiges Risiko eingehen sollte. Es gibt auch noch wunderschöne Inseln, die zu Kolumbien gehören, aber vor der Küste Nicaraguas liegen, San Andrés und Providencia, dorthin fliegt man ca. 3h, wenn ich mich richtig erinnere, muss vielleicht fürs Erste mal nicht sein.

Reiseempfehlungen: Colombia light für Einsteiger (mit meinen Eltern und Teenagern erprobt)
Als meine Eltern vor über 5 Jahren das erste Mal mit in Kolumbien waren, haben wir folgende Tour gemacht: 

  • Bogotá: eigentlich ein Muss, v.a. das Museo del Oro, http://www.banrepcultural.org/museo-del-oro, ein Rundgang durch die Altstadt/La Candelaria und ein Ausflug auf den Hausberg, den Monserrate. Und unbedingt hier essen gehen, das Restaurant hat nicht nur extrem leckeres Essen, sondern ist ein Gesamtkunstwerk, eine Mischung aus Alice im Wunderland und Steakhouse: http://www.andrescarnederes.com/
Achtung, Bogotá ist nicht Quito oder La Paz, aber liegt auch schon auf 2.600m. Ich hatte beim allerersten Mal leichte Probleme damit (Kreislauf und Co.), danach aber nie wieder. Ich habe jetzt immer eine Kopfschmerztablette parat, für den Fall der Fälle. Ansonsten langsam angehen lassen und im Zweifelsfalle einen Mate-Tee aus Coca-Blättern trinken, den man dort ganz normal kaufen kann, aber AUF KEINEN FALL NACH DEUTSCHLAND MITNEHMEN – verstößt gegen das Betäubungsmittelgesetz… Für dort auf jeden Fall einen Pullover und leichte Jacken mitnehmen, denn aufgrund der Höhe ist es frisch. 
  • Von Bogotá aus haben wir einen Ausflug nach Zipaquirá gemacht, dort gibt es ein altes Salzbergwerk in dem eine Kathedrale angelegt ist, sehr beeindruckend. Die Fahrt mit dem Bus dauert nicht sehr lange, das kann man auch als Tagesausflug machen.
  • Bei meinem ersten Besuch habe ich mit Juan außerdem einen Ausflug nach Villa de Leyva gemacht, das ist auch sehr toll, ein kleines Städtchen im Kolonialstil. 
  • Wir sind dann nach Medellín geflogen. Für dort würde ich Euch separat Tipps geben. Vielleicht könnt Ihr auch so planen, dass Ihr das gegen Ende macht, denn die meisten kommen ein paar Tage vor der Hochzeit und reisen danach, so dass wir einige Touren und Tipps organisieren wollen. 
  • Von dort ging es ins Kaffeeanbaugebiet, ins sogenannte Eje Cafetero, wunderschön und sehr zu empfehlen, besonders auch Ausflüge nach Salento und ins Valle de Cocora, das Cocora-Tal mit den unglaublichen Cocora-Wachspalmen. Das ist eine von Alexander von Humboldt entdeckte Art, die größte der Welt mit Stämmen die zwischen 15- 50 Meter hoch werden. Um dort hinzukommen kann man z.B. nach Armenia oder Pereira fliegen. Viele Hotels bieten Ausflüge und Pakete an, auch in Freizeitparks  rund um das Thema Café und Natur, die sich nicht nur, aber auch mit Kindern anbieten. Dort kann man zum Teil auch Ziplining machen (Luisa hat das damals mit noch nicht mal 10 Jahren gemacht!!!). Der erste Park heißt Panaca, die Webseite scheint es leider nur auf Spanisch zu geben, dafür gibt es die Seite des "Kaffee-Parks" sogar auf Deutsch, Parque del Cafe
  • Von dort sind wir über Medellín nach Cartagena und waren dort ein paar Tage zum Erholen in einem All-inklusive-Hotel, das aber sehr toll war, weil v.a. Juan und ich nach 2 Wochen Dauerdolmetschen, Organisieren und Reiseführer spielen (und der arme Juan auch noch Auto fahrend...) platt waren. http://www.hotellasamericas.com.co/
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So, das war jetzt schon ganz schön viel Futter.

Es gibt darüber hinaus noch viele tolle andere Sachen, z.B. einen Treck durch den Urwald zur verlorenen Stadt/Ciudad Perdida (mit tollen Bildern hier beschrieben Tour zur Ciudad Perdida), einen Ausflug in den "Grand Canyon Kolumbiens" in der Wüste/Desierto de la Tatacoa oder ein Bad im Caño Cristales, beschrieben z.B. hier Tour Caño Cristales. Da das aber Ziele sind, die nicht so einfach zu erreichen sind und ich selbst noch nicht dort war, nur kurze Erwähnung.

Jetzt kommen noch einige Links

1.  Tipps und Vorschläge für Rundreisen, mit oder ohne Kindern, von privat oder Reiseanbietern: 
  • Ein Blog von einer Deutschen, die über ihre Reise nach Kolumbien mit Kindern berichtet und hier gleich noch einer:  http://levartworld.de/reise-nach-kolumbien-mit-kind/
  • Als ich nach Kolumbien mit Kindern gesucht habe, kamen einige Anbieter, die Reisen sind aber auch gleichermaßen interessant für Reisende ohne Kinder ;-) 
2. Der Link zur offiziellen kolumbianischen Tourismus-Seite
3. Begeisterte Berichte über Kolumbien als Reiseland, Kolumbien wird z.B. vom Lonely Planet als Top 2 Reiseland weltweit für 2017 gesehen :-)

Wer bis hierher durchgehalten hat und noch mehr lesen will, findet hier noch ein paar Links zu, zum Teil persönlichen, Reiseberichten, die ich bei Geo und Merian gefunden habe.

 Und hier noch ein paar interessante Videos (Danke Feli :-):

Kolumbien: Zahlen Daten Fakten

Bevor es in die Details geht, fangen wir mit ein paar "Hard Facts" an.


Amtssprache: Spanisch
Hauptstadt: Bogotá
Zeitunterschied: im Winter -6, im Sommer -7 Stunden zu Deutschland
Fläche: 1.141.748qm (damit ungefähr drei Mal so groß wie Deutschland)
Einwohner: 48.229.000 = 42 je qm (damit ungefähr die Hälfte der Einwohnerzahl Deutschlands)
Währung: 1 kolumb. Peso (COP, in Kolumbien meist als $ abgekürzt) = 100 Centavos
Wechselkurs (Stand 22.01.17): €1 = COP 3.123,31
COP 1000 = €0,32
Big-Mac-Index: Kolumbien USD 3,04, Deutschland USD4,17

Und es ist ColOmbia, nicht ColUmbia auf Englisch ;-)

Zunächst ein kleiner Exkurs zum Thema Geographie und Klima, das hilft nicht nur, um eine Vorstellung vom Land zu bekommen, sondern auch später zu entscheiden, was Ihr in Kolumbien am liebsten noch alles bereisen und kennen lernen wollt und welche Kleidung wo angemessen ist, denn das kann zwischen Spaghettiträger-Top und Fleece Jacke variieren :-)

Kolumbien liegt im Nordwesten Südamerikas zwischen 13 Grad nördlicher und 3 Grad südlicher Breite. Es grenzt an den atlantischen und an den Pazifischen Ozean, im Südwesten an Ecuador und Peru, im Südosten an Brasilien, im Nordosten an Venezuela und im Nordwesten an das seit 1903 von Kolumbien abgetrennte Panama.
Der Äquator verläuft durch Kolumbien, daher liegt das Land in der tropischen Klimazone. Der Norden, also die Karibikküste, ist deutlich trockener als der Rest des Landes. Je nach Meereshöhe unterscheidet man vier Klimaregionen:
  •        In den Flachländern (Llanos) herrscht tropisches Klima über 24 °C,
  •         zwischen 1000 und 2000 m gemäßigtes Tropenklima (17–30 °C),
  •         zwischen 2000 und 3000 m kalttropisches (12–17 °C)
  •         und in den Bergregionen (Páramos) ab 3000 m Höhe hochalpines Gletscherklima (unter 12 °C).

Es lohnt sich also im Zweifel immer ein Blick auf die Höhenmeter. Fährt man z.B. aus Medellín Stadt (liegt im Tal auf knapp 1500m zwischen den Andenkordilleren) nach Rionegro/Llanogrande, um zum Flughafen zu kommen oder zu unserer Hochzeitsfeier, ist man plötzlich auf 2130 Höhenmetern und damit ist es sehr viel kühler, vor allem nach Einbruch der Dunkelheit und man sollte immer einen Pulli oder einen leichte Jacke dabei haben.

Noch extremer ist es in der Hauptstadt Bogotá, das auf einer Höhe von 2600 m über dem Meeresspiegel liegt und damit ein Jahresmittel von 14 °C hat.

Es gibt keine Jahreszeiten, dafür jährlich zwei Regenzeiten (April und Oktober) und zwei Trockenzeiten, die aber nicht extrem ausfallen. Im Hochland kann es nachts kalt werden.

(Quelle: Wikipedia)

Wenn Ihr etwas mehr lesen wollt, empfehle ich Euch diese Seiten, auch gut für andere Themen: Geographie Kolumbiens

Sehr verkürzt gesagt ist es ein Land der Superlative, vom großen A wie Amazonas zum anderen großen A, den Anden, das neben den großen Bergketten wie auch der 5.755 m hohen Sierra Nevada de Santa Marta viel Tiefländer hat. Daneben gibt es Dschungel, Wüsten, einen unfassbaren Artenreichtum an Vögeln und vieles mehr, es gibt also reichlich zu entdecken. 
Last but not least möchte ich Euch noch ein paar prominente Kolumbianer vorstellen, hättet Ihr gewusst, dass alle aus Kolumbien sind?

  • Musik: Juanes und Shakira, 
  • Sport: Juan Pablo Montoya, Pibe Valderrama, James Rodríguez, Mariana Pajón (mehrfache olympische Goldmedalliengewinnerin im BMX)
  • Kunst: Fernando Botero
  • Nobelpreisträger: Gabriel García Márquez (Literatur), Juan Manuel Santos (Friedensnobelpreis)
  • Fast Oskar-Preisträger, 2016 nominiert in der Kategorie bester fremdsprachiger Film: Der Schamane und die Schlange


Sicherheit

Die wahrscheinlich mit Abstand am häufigsten gestellte Frage zu Kolumbien: wie steht es um die Sicherheit?

Die Antwort ist einfach: wenn man die üblichen Grundregeln des Reisen beherzigt,  kann man in Kolumbien sehr gut und problemlos als Tourist unterwegs sein und es ist nicht gefährlicher als nach New York oder Neapel zu fahren. Das heißt konkret, sich nicht auffällig mit Schmuck behängen, in (bekanntermaßen) gefährlichen Stadtvierteln unterwegs sein oder in Gegenden von Kolumbien fahren, die auch die Kolumbianer meiden. Ich selbst war jetzt schon über zehn Mal vor Ort und bin zum Glück weder jemals bedroht worden noch sonst irgendwie in eine unangenehme oder gefährliche Situation geraten. 
Insgesamt hat sich die Sicherheitslage in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren tatsächlich sehr verbessert. Erste Anzeichen im Außen waren, dass die Lufthansa wieder Direktflüge nach Bogotá aufnahm, dann tauchte Kolumbien in immer mehr Reisekatalogen deutscher Anbieter auf, es gab plötzlich Reiseführer zu kaufen und in Medellín sprießen mittlerweile Hostels aus dem Boden und es ist erfreulich, dort plötzlich viele junge Rucksackreisende aus aller Welt zu sehen. Zum Vergleich: als ich vor gut 10 Jahren in Medellín am Flughafen ankam, wurde ich noch ziemlich bestaunt, weil so selten Ausländer ankamen und ich aufgrund meiner Körpergröße, Haut-, Augen- und Haarfarbe einfach sehr auffiel. Mein Lonely Planet von 2003 umfasste noch knapp 272 Seiten und es war schwierig genug, einen Führer zu finden. Der aktuelle Lonely Planet umfasst um die 484 Seiten.

Auch in den deutschen und auch internationalen Tageszeitungen finden sich immer mehr und endlich auch mal positive Berichte über Kolumbien. Umso ärgerlicher ist, dass bei vielen noch das alte Image im Kopf verhaftet ist, speziell was Medellín angeht. Pablo Escobar!, wird meist sofort angesprochen und auch sonst sind die Themen Drogen, Gewalt und Entführungen noch sehr in den Köpfen verhaftet, leider. Zur Einordnung: Pablo Escobar wurde schon 1993 erschossen, die Zeiten des Medellín-Kartells sind ebenso lange vorbei und auch ansonsten hat sich sehr viel zum Positiven verändert, so dass es für die Kolumbianer ungefähr so angenehm ist, wenn man direkt über diese Themen spricht, als wenn man bei uns Deutschen das Gespräch mit Hitler und dem 3. Reich eröffnet... 

Natürlich ist das Land noch weit davon entfernt, die inneren Konflikte gelöst und das Drogenproblem in den Griff bekommen zu haben. Aber davon bekommt man als Reisender in der Regel wenig bis nichts mit. Am ehesten wird man daran erinnert, wenn man immer mal wieder bewaffnete Soldaten sieht, z.B. am Flughafen, an Brücken, Tunnels oder anderen strategisch wichtigen Punkten, weil es für uns einfach ein ungewohntes Bild ist.

Ich habe vor ein paar Tagen mit der Tochter eines Bekannten telefoniert, die 2014 alleine 6 Wochen lang kreuz und quer durch Kolumbien gereist ist und das ausschließlich mit Bus und die mir sagte, es sei völlig unproblematisch gewesen. 

Wer zu dem sehr schwierigen Thema Friedensabkommen, dem Nein der Bevölkerung in der Volksabstimmung und dem Friedensnobelpreis nachlesen will, dem kann ich diesen Link empfehlen, ein Artikel aus der Tiroler Tageszeitung -   eine der beiden Autoren, Josefína Echavarria, ist gefragte Expertin für das Thema, Senior Lecturer for Peace and Conflict Studies an der Universität Innsbruck und außerdem eine der besten Freundinnen meiner Schwägerin :-)


Montag, 16. Januar 2017

Gesundheit

Grundsätzlich gilt bei einer Reise nach Kolumbien das Gleiche wie bei den meisten Reisen ins Ausland, nämlich der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung, sofern noch nicht vorhanden. Schaut doch mal in den Geschäftsbedingungen/AGBs Eurer Kreditkarte nach, ganz viele haben das inklusive, wenn Ihr den Hauptteil der Reise, z.B. die Flüge mit der Kreditkarte bucht. Dann sind häufig auch der Reiserücktritt, der Reiseabbruch und die Rückführung im Todesfall versichert. Besser man hat sie und braucht sie nicht, als umgekehrt.

Zum anderen empfiehlt es sich, in Eurem Impfpass nachzusehen, ob Ihr die wichtigsten Impfungen noch habt und im Zweifelsfalle bei Eurem Hausarzt mal nachzufragen oder zu einer Impfberatung zu gehen. Wir sind standardmäßig geimpft gegen Hepatitis A und B, Polio, Diphtherie und Tetanus und seit meiner ersten Kolumbienreise auch gegen Gelbfieber. Kleiner Einwurf: wenn Ihr Euch gegen Gelbfieber impfen wollt, am besten mit Vorlauf, ich war gemäß der Prognose eine der neun von zehn Fällen, die einen Tag flach liegen mit Gelbfiebersymptomen. Nicht sehr lustig, aber der Impfschutz hält zumindest ziemlich lange und allemal besser als Gelbfieber...

Ob Ihr diese oder auch weitere Impfungen braucht, wird sehr davon abhängen, welche Reiseziele Ihr innerhalb von Kolumbien noch ansteuert (siehe eigenen Post). Im Amazonas-Becken dürfte auch Malaria-Prophylaxe ein Thema sein, die man in den meisten anderen Gegenden z.B. gar nicht braucht. Im Gegensatz zur nachtaktiven Malaria-übertragenden Anopheles-Mücke gibt es theoretisch auch einige tagaktive Stechtierchen, die alle möglichen Viren übertragen können (außer dem genannten Gelbfieber auch Dengue und wie ich im Internet gelernt habe auch das aus Brasilien bekannte Zika und Chikungunya). Das klingt jetzt wild. Allerdings gehöre ich selbst zu den Menschen, die gerne von jeder Stechmücke, die einen auf 3 Kilometer Entfernung riechen, sofort angesteuert und gestochen werden, und habe außer lästigem Juckreiz bei den über zehn Aufenthalten in zum Teil sehr tropischen Gegenden noch nie etwas Derartiges bekommen, noch wüsste ich das von irgendeinem der sehr zahlreichen Verwandten in Kolumbien. Nichtsdestotrotz ist guter Mückenschutz wie in den meisten südlichen Ländern im eigenen Interesse und bei "süßem Blut" besonders sinnvoll, v.a. nach Einbruch der Dämmerung.

Sollte trotzdem mal etwas passieren, ist es gut zu wissen, dass die medizinische Versorgung im Land größtenteils sehr gut ist, speziell in den großen Städte. Ich hatte nur bei meinem ersten Aufenthalt mal das kurze "Vergnügen" in die Notaufnahme zu müssen, dann Touristenstatus in einer Privatklinik in Medellín und fühlte mich dort besser betreut als das vermutlich in einem durchschnittlichen deutschen Krankenhaus der Fall gewesen wäre.


Zum Thema Trinkwasser: aus meiner eigenen Erfahrung ist das Trinkwasser in Medellín sehr gut und kann problemlos getrunken werden, auch bei Getränken mit Eiswürfeln in Restaurants habe ich dort noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Außerhalb von Medellín wäre ich da deutlich vorsichtiger und würde eher die übliche "cook it, peel it or forget it"-Regel anwenden, heißt, Wasser lieber nur als Mineral-/Flaschenwasser, keine Eiswürfel, darum bitten, dass der frische Fruchtsaft mit Wasser aus der Flasche zubereitet wird und Vorsicht bis Finger weg bei rohen Sachen, speziell wenn sie am Strand verkauft werden. Ich habe zwar meine schlimmste Lebensmittelvergiftung  bisher sehr unvermutet auf Sizilien gehabt, aber man muss es ja nicht herausfordern.



Freitag, 13. Januar 2017

An- und Einreise nach Kolumbien

Der erste wichtige Schritt bei Eurer Reiseplanung: die Flugsuche. In der Regel ist es sinnvoll, keinen Gabelflug zu buchen, selbst wenn Ihr vorhabt, innerhalb Kolumbiens zu reisen, da dieser meistens sehr viel teurer ist und die Inlandsflüge ziemlich günstig sind. Euer Ziel- und Startpunkt ist damit Medellín und zwar der internationale Flughafen José María Cordova.

UPDATE: ich habe mittlerweile von einigen gehört, dass sie günstige Flüge mich KLM bekommen haben und das Ganze als Gabelflug, also z.B.  Abflug aus Deutschland nach Bogotá, 1 Tag Aufenthalt, weiter nach Medellín, ein paar Tage später weiter nach Cartagena und von dort zurück nach Deutschland. Es lohnt sich also in jedem Fall zu vergleichen.

Wenn Ihr länger Zeit habt und/oder viel reisen wollt, lasst Euch am besten ergänzend zu den eigenen Recherchen von einem Reisebüro auch einen Vorschlag für ein Kombiticket machen, das Eure Wunschroute abdeckt. Empfehlungen findet Ihr im Post zu „Was soll ich mir ansehen“.

Es gibt leider von Deutschland aus keine direkten Flüge nach Medellín, aber immerhin Direktflüge von anderen internationalen Flughäfen (z.B. Madrid, Paris, Miami, Atlanta...). Wer einen Zwischenstopp von einen oder mehreren Tagen in Bogotá einplant, um sich die Stadt und vor allem das Museo de Oro anzusehen (beides sehr zu empfehlen, siehe separater Post zum Thema), für den ist vermutlich die Lufthansa eine gute Option. Es gibt z.B. Direktflüge von Frankfurt nach Lufthansa, die ca. 10h30-11h dauern. Unabhängig von der Airline gilt die Regel, hin geht es tagsüber, zurück nachts. Von Bogotá aus gibt es Flüge nach Medellín fast im Stundentakt, die unter einer Stunde dauern.

Wir selbst haben bereits die Variante mit Delta ausprobiert und sind über Atlanta geflogen. Für die Strecke über die USA, v.a. bei Zwischenstopp in Miami ein großes ACHTUNG: denkt daran, dass Ihr dann auf jeden Fall ein Visum für die USA braucht, das zwar mittlerweile problemlos elektronisch zu beantragen ist (ESTA online), aber USD14 pro Nase und sehr viele Nerven kostet, da Ihr durch Immigration mit üblicherweise unendlich langen Warteschlangen (wurde uns speziell von Miami berichtet) mit nicht sehr höflichen Officern müsst und das, obwohl Ihr nur einen Transfer machen wollt. Wenn Ihr dann nicht genug Zeit zum Umsteigen habt (alles unter 2h ist schon sehr knapp), verpasst Ihr sehr wahrscheinlich den Anschluss.

Unser letzter Flug nach Kolumbien war wie folgt: Düsseldorf-Madrid-Medellín mit Iberia/LATAM, auch sehr anständig, gute Flugzeuge, guter Service etc., nur das Essen war gruselig, aber da kann man sich ja vorher mit belegten Broten o.ä. rüsten ;-)

Man kann über www.skyscanner.de und www.momondo.de auch Preisalarme einrichten und so vielleicht noch etwas Günstigeres erwischen, manchmal gibt es auch Promotions von KLM oder Airfrance.

Was braucht Ihr für die Einreise
Um einreisen zu können, braucht Ihr nur einen Reisepass, der noch mindestens 6 Monate gültig ist. Im Flugzeug bekommt Ihr ein Formular für den Zoll, das Ihr ausfüllen und dann nach der Passkontrolle und dem Kofferabholen dem Zoll in die Hand drücken müsst. Ist sehr unspektakulär und auch auf Englisch. Ihr solltet nur die Adresse des Hotels griffbereit haben, denn die müsst Ihr eintragen. Bei der Passkontrolle werden die üblichen Fragen gestellt: Grund Eurer Reise, wie lange bleibt Ihr, was macht Ihr beruflich..., ist aber auch sehr harmlos.

Hier das berühmte Formular vorne und hinten, ansonsten auch hier zu finden:

Einreiseformular Zoll Kolumbien