Montag, 16. Januar 2017

Gesundheit

Grundsätzlich gilt bei einer Reise nach Kolumbien das Gleiche wie bei den meisten Reisen ins Ausland, nämlich der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung, sofern noch nicht vorhanden. Schaut doch mal in den Geschäftsbedingungen/AGBs Eurer Kreditkarte nach, ganz viele haben das inklusive, wenn Ihr den Hauptteil der Reise, z.B. die Flüge mit der Kreditkarte bucht. Dann sind häufig auch der Reiserücktritt, der Reiseabbruch und die Rückführung im Todesfall versichert. Besser man hat sie und braucht sie nicht, als umgekehrt.

Zum anderen empfiehlt es sich, in Eurem Impfpass nachzusehen, ob Ihr die wichtigsten Impfungen noch habt und im Zweifelsfalle bei Eurem Hausarzt mal nachzufragen oder zu einer Impfberatung zu gehen. Wir sind standardmäßig geimpft gegen Hepatitis A und B, Polio, Diphtherie und Tetanus und seit meiner ersten Kolumbienreise auch gegen Gelbfieber. Kleiner Einwurf: wenn Ihr Euch gegen Gelbfieber impfen wollt, am besten mit Vorlauf, ich war gemäß der Prognose eine der neun von zehn Fällen, die einen Tag flach liegen mit Gelbfiebersymptomen. Nicht sehr lustig, aber der Impfschutz hält zumindest ziemlich lange und allemal besser als Gelbfieber...

Ob Ihr diese oder auch weitere Impfungen braucht, wird sehr davon abhängen, welche Reiseziele Ihr innerhalb von Kolumbien noch ansteuert (siehe eigenen Post). Im Amazonas-Becken dürfte auch Malaria-Prophylaxe ein Thema sein, die man in den meisten anderen Gegenden z.B. gar nicht braucht. Im Gegensatz zur nachtaktiven Malaria-übertragenden Anopheles-Mücke gibt es theoretisch auch einige tagaktive Stechtierchen, die alle möglichen Viren übertragen können (außer dem genannten Gelbfieber auch Dengue und wie ich im Internet gelernt habe auch das aus Brasilien bekannte Zika und Chikungunya). Das klingt jetzt wild. Allerdings gehöre ich selbst zu den Menschen, die gerne von jeder Stechmücke, die einen auf 3 Kilometer Entfernung riechen, sofort angesteuert und gestochen werden, und habe außer lästigem Juckreiz bei den über zehn Aufenthalten in zum Teil sehr tropischen Gegenden noch nie etwas Derartiges bekommen, noch wüsste ich das von irgendeinem der sehr zahlreichen Verwandten in Kolumbien. Nichtsdestotrotz ist guter Mückenschutz wie in den meisten südlichen Ländern im eigenen Interesse und bei "süßem Blut" besonders sinnvoll, v.a. nach Einbruch der Dämmerung.

Sollte trotzdem mal etwas passieren, ist es gut zu wissen, dass die medizinische Versorgung im Land größtenteils sehr gut ist, speziell in den großen Städte. Ich hatte nur bei meinem ersten Aufenthalt mal das kurze "Vergnügen" in die Notaufnahme zu müssen, dann Touristenstatus in einer Privatklinik in Medellín und fühlte mich dort besser betreut als das vermutlich in einem durchschnittlichen deutschen Krankenhaus der Fall gewesen wäre.


Zum Thema Trinkwasser: aus meiner eigenen Erfahrung ist das Trinkwasser in Medellín sehr gut und kann problemlos getrunken werden, auch bei Getränken mit Eiswürfeln in Restaurants habe ich dort noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Außerhalb von Medellín wäre ich da deutlich vorsichtiger und würde eher die übliche "cook it, peel it or forget it"-Regel anwenden, heißt, Wasser lieber nur als Mineral-/Flaschenwasser, keine Eiswürfel, darum bitten, dass der frische Fruchtsaft mit Wasser aus der Flasche zubereitet wird und Vorsicht bis Finger weg bei rohen Sachen, speziell wenn sie am Strand verkauft werden. Ich habe zwar meine schlimmste Lebensmittelvergiftung  bisher sehr unvermutet auf Sizilien gehabt, aber man muss es ja nicht herausfordern.



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