Grundsätzlich gilt bei einer Reise nach Kolumbien das Gleiche wie
bei den meisten Reisen ins Ausland, nämlich der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung, sofern
noch nicht vorhanden. Schaut doch mal in den Geschäftsbedingungen/AGBs Eurer
Kreditkarte nach, ganz viele haben das inklusive, wenn Ihr den Hauptteil der
Reise, z.B. die Flüge mit der Kreditkarte bucht. Dann sind häufig auch der
Reiserücktritt, der Reiseabbruch und die Rückführung im Todesfall versichert.
Besser man hat sie und braucht sie nicht, als umgekehrt.
Zum anderen
empfiehlt es sich, in Eurem Impfpass nachzusehen, ob Ihr die wichtigsten Impfungen noch habt und im
Zweifelsfalle bei Eurem Hausarzt mal nachzufragen oder zu einer Impfberatung zu
gehen. Wir sind standardmäßig geimpft gegen Hepatitis A und B, Polio,
Diphtherie und Tetanus und seit meiner ersten Kolumbienreise auch gegen
Gelbfieber. Kleiner Einwurf: wenn Ihr Euch gegen Gelbfieber impfen wollt, am
besten mit Vorlauf, ich war gemäß der Prognose eine der neun von zehn Fällen,
die einen Tag flach liegen mit Gelbfiebersymptomen. Nicht sehr lustig, aber der
Impfschutz hält zumindest ziemlich lange und allemal besser als Gelbfieber...
Ob Ihr diese oder
auch weitere Impfungen braucht, wird sehr davon abhängen, welche Reiseziele Ihr
innerhalb von Kolumbien noch ansteuert (siehe eigenen Post). Im Amazonas-Becken
dürfte auch Malaria-Prophylaxe ein
Thema sein, die man in den meisten anderen Gegenden z.B. gar nicht braucht. Im
Gegensatz zur nachtaktiven Malaria-übertragenden Anopheles-Mücke gibt es
theoretisch auch einige tagaktive Stechtierchen, die alle möglichen Viren übertragen können (außer dem
genannten Gelbfieber auch Dengue und wie ich im Internet gelernt habe auch das
aus Brasilien bekannte Zika und Chikungunya). Das klingt jetzt wild. Allerdings
gehöre ich selbst zu den Menschen, die gerne von jeder Stechmücke, die einen
auf 3 Kilometer Entfernung riechen, sofort angesteuert und gestochen werden,
und habe außer lästigem Juckreiz bei den über zehn Aufenthalten in zum Teil
sehr tropischen Gegenden noch nie etwas Derartiges bekommen, noch wüsste ich
das von irgendeinem der sehr zahlreichen Verwandten in Kolumbien.
Nichtsdestotrotz ist guter Mückenschutz wie in den meisten südlichen Ländern im
eigenen Interesse und bei "süßem Blut" besonders sinnvoll, v.a. nach
Einbruch der Dämmerung.
Sollte trotzdem
mal etwas passieren, ist es gut zu wissen, dass die medizinische Versorgung im Land größtenteils sehr gut ist, speziell
in den großen Städte. Ich hatte nur bei meinem ersten Aufenthalt mal das kurze
"Vergnügen" in die Notaufnahme zu müssen, dann Touristenstatus in
einer Privatklinik in Medellín und fühlte mich dort besser betreut als das
vermutlich in einem durchschnittlichen deutschen Krankenhaus der Fall gewesen wäre.
Zum Thema Trinkwasser: aus meiner eigenen
Erfahrung ist das Trinkwasser in Medellín sehr gut und kann problemlos
getrunken werden, auch bei Getränken mit Eiswürfeln in Restaurants habe ich
dort noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Außerhalb von Medellín wäre ich da
deutlich vorsichtiger und würde eher die übliche "cook it, peel it or forget it"-Regel anwenden, heißt, Wasser
lieber nur als Mineral-/Flaschenwasser, keine Eiswürfel, darum bitten, dass der
frische Fruchtsaft mit Wasser aus der Flasche zubereitet wird und Vorsicht bis
Finger weg bei rohen Sachen, speziell wenn sie am Strand verkauft werden. Ich
habe zwar meine schlimmste Lebensmittelvergiftung bisher sehr unvermutet
auf Sizilien gehabt, aber man muss es ja nicht herausfordern.
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